Öle für Pferde
warum soll man Öl nur kaltgepresst verwenden und warum ist das so essenziell für mein Pferd
Öle für Pferde – nur kaltgepresst verwenden
Wenn die Samen und Kerne oder Früchte einer Pflanze ohne Wärmebehandlung ausgepresst werden nennt man das kaltgepresst also natives Öl. Durch die hohe Qualität und schonende Verarbeitung bleiben Vitamine und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhalten was es so wertvoll macht.
Bei der Kaltpressung werden die Ausgangsstoffe und eventuell in zerkleinerter Form lediglich in einem einzigen Arbeitsgang ausgepresst. Anschließend kann ein Trennverfahren erfolgen. Im Gegensatz dazu kommen bei der Heißpressung bis zur endgültigen Fertigstellung des Öls mehrere Arbeitsschritte zum Einsatz. Auch unter Verwendung chemischer Hilfsstoffe. Der Begriff Kaltpressung allein erlaubt jedoch keine exakte Aussage über die bei der Pressung erreichten Temperaturen. Für eine schonende Pressung sollten jedoch 45 °C nicht überschritten werden.
Bei der Produktion von kaltgepressten Ölen
und bei Einsatz geringer Temperaturen bleiben alle Inhaltsstoffe der Ausgangsprodukte erhalten. Diese haben Einfluss auf die Qualitätskriterien wie Geschmack und Geruch, Farbe und Vitamingehalt. Kalt gepresste Öle werden geschmacklich von der verwendeten Ölfrucht/-saat bestimmt. Im Gegensatz dazu sind Pflanzenöle, die durch Warmpressung und Raffination hergestellt werden, geschmacksneutral. Die leicht verderblichen und daher unerwünschten jedoch durchaus wichtigen Bestandteile werden aus dem Öl entfernt.
Öle für Pferde – die kleinen Wundermittel
Leinöl ist auch für Pferde eine beliebte Nahrungsergänzung, da es zahlreiche Gesundheitsvorteile bietet. Hier sind einige wesentliche Punkte, die die positiven Aspekte von Leinöl im Hinblick auf die Pferdegesundheit zusammenfassen:
Förderung von Haut- und Fellgesundheit
Leinöl trägt zu einem glänzenden und gesunden Fell bei. Es kann auch trockene, schuppige Haut verbessern und die allgemeine Hautkondition unterstützen. Vor allem im Winter, wenn Pferde zu Hautproblemen neigen können, wird es häufig zur Futterergänzung eingesetzt.
Reich an Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind auch für Pferde wichtig, da sie entzündungshemmend wirken und zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Pferde können Alpha-Linolensäure nicht selbst herstellen und müssen sie über die Nahrung aufnehmen. Daher ist Leinöl eine ausgezeichnete Quelle für diese essentiellen Fettsäuren.
Unterstützung der Verdauung
Leinöl kann helfen, die Verdauung zu fördern und das Risiko von Sandkoliken zu reduzieren, da es als natürliches Gleitmittel im Verdauungstrakt funktioniert. Die enthaltenen Fettsäuren können auch dazu beitragen, das Wachstum eines gesunden Mikrobioms im Darm zu unterstützen.
Energiedichte Kalorienquelle
Leinöl ist kalorienreich, was besonders für Pferde wichtig ist, die zusätzliche Energie benötigen, ohne zu viel Getreide oder Stärke füttern zu müssen. Dies kann bei der Arbeit mit Hochleistungspferden oder bei Pferden, die zu metabolischen Zuständen wie PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy) neigen, vorteilhaft sein.
Entzündungshemmende Wirkung
Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, systemische Entzündungen zu reduzieren. Dies hat positive Auswirkungen auf Bedingungen wie Arthritis oder andere Entzündungsprozesse im Körper.
Positive Auswirkungen auf das Immunsystem
Leinöl kann das Immunsystem stärken und somit die allgemeine Gesundheit und das Wohlergehen von Pferden fördern.
Alternative zu Getreide
Für Pferde, die empfindlich auf Getreide oder hohe Mengen von Kohlenhydraten reagieren, kann Leinöl eine sinnvolle Alternative als Energiequelle darstellen.
Förderung der Fruchtbarkeit
Für Zuchtpferde kann die Ergänzung mit Leinöl aufgrund der essentiellen Fettsäuren, die eine wichtige Rolle für die Reproduktion spielen, nützlich sein.
Verbesserung der Hufqualität
Eine Optimierung der Fettsäuren im Futter kann die Gesundheit der Hufe unterstützen und zu stärkeren, elastischeren Hufen führen. Gute Hufgesundheit ist für die Mobilität und das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes besonders wichtig.
Unterstützung in Stresssituationen
Pferde, die einem erhöhten Stress ausgesetzt sind – sei es durch Training, Wettkämpfe oder Transport – können von Leinöl profitieren. Die Omega-3-Fettsäuren könnten helfen, stressbedingte Gesundheitsprobleme zu reduzieren.
Praktische Futterergänzung
Leinöl lässt sich einfach ins Futter mischen und ist für die meisten Pferde geschmacklich akzeptabel. Es ist also eine praktische Möglichkeit, essentielle Nährstoffe zu ergänzen.
Wichtige Hinweise zur Fütterung von Leinöl an Pferde:
- Frische und Qualität beachten: Leinöl sollte bei Pferden frisch sein, da ranziges Öl nicht nur ungenießbar ist, sondern auch schädliche freie Radikale enthalten kann. Achte darauf, das Öl kühl und dunkel zu lagern und die empfohlene Lagerdauer nicht zu überschreiten.
- Langsame Einführung: Wenn du Leinöl in die Ernährung deines Pferdes einführen möchtest, beginne mit einer kleinen Menge und erhöhe diese langsam, um das Verdauungssystem des Pferdes nicht zu überlasten.
- Auf das richtige Verhältnis achten: Wie bereits erwähnt, ist das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren im Futter wichtig. Eine Überdosierung von Omega-3 kann ein Ungleichgewicht verursachen. Es empfiehlt sich, die Gesamtfettsäurezufuhr im Auge zu behalten.
Leinöl kann also ein wertvoller Bestandteil in der Ernährung von Pferden sein, wenn es korrekt verwendet wird. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften machen es zu einem beliebten Supplement, das zur Verbesserung verschiedener Aspekte des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit von Pferden beitragen kann.
Die Qualität muss hoch sein
Die Preisunterschiede auf dem Futtermittelmarkt sind groß und kommt schlichtweg durch die verschiedenen Qualitäten der Öle zustande.
Nehmen wir mal das Leinöl als Beispiel. Das Leinöl ist für das Pferd empfehlenswert und erscheint in einer Preisspanne von circa € 6,00 bis circa € 20,00 der Liter. Da ich weiß das für ein qualitativ hochwertiges Leinöl der Einkaufspreis in der zweistelligen Preisspanne liegt kann darunter nie ein hochwertiges Öl zu bekommen sein.
Achtet auf jeden Fall auf den Preis und auf kaltgepresst. Bringt in Erfahrung wie der Samen behandelt wurde und wie das Öl gewonnen wurde und ob zur Pressung noch andere Bestandteile verwendet wurden. All diese Faktoren sind qualitäts- und preisbestimmend. Denn billig kann für dein Pferd unter Umständen fatal werden.
Kleiner Tipp für Mauke geplagte Pferdebesitzer. Meiner Erfahrung nach hat sich die Gabe von Leinöl bei Mauke und in Kombination mit unseren Plagegeisterkräuter für Pferde Kribbelfrei gegen die Plagegeister sehr bewährt.
Quelle: Martina Hemm 10.07.2021
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