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Magnesiummangel Pferd

Magnesiummangel bei Pferden: Ein stilles Problem

Magnesium ist ein essenzielles Mineral, das eine Schlüsselrolle in der Pferdegesundheit spielt. Trotz seiner Bedeutung wird ein Mangel oft übersehen oder missinterpretiert. In diesem Blog beleuchten wir die Bedeutung von Magnesium, die Symptome eines Mangels und wie wir unseren Pferden helfen können, ihr Gleichgewicht wiederzufinden.

Die Rolle von Magnesium im Pferdekörper

Bevor wir uns auf einen Magnesiummangel konzentrieren, ist es wichtig zu verstehen, welche Funktionen Magnesium im Körper des Pferdes erfüllt:

  • Muskel- und Nervenfunktion: Magnesium ist entscheidend für die richtige Muskelkontraktion und Entspannung sowie für die Übertragung von Nervensignalen.
  • Energiestoffwechsel: Es ist an Hunderten von biochemischen Reaktionen im Körper beteiligt, einschließlich des Metabolismus von Energie.
  • Knochengesundheit: Magnesium arbeitet zusammen mit Calcium und Phosphor, um starke Knochen zu erhalten.

Ursachen eines Magnesiummangels

Ein Magnesiummangel kann verschiedene Ursachen haben:

  • Unaustarierte Ernährung: Mangelnde zugeführte Mengen durch die Fütterung, besonders bei hoher Zufuhr von Calcium oder Phosphor, die die Aufnahme von Magnesium hemmen können.
  • Stress: Chronischer Stress kann zu einer erhöhten Ausscheidung von Magnesium über die Nieren führen.
  • Erhöhter Bedarf: Intensives Training oder Laktation können den Magnesiumbedarf eines Pferdes steigern.
  • Bodenbeschaffenheit: Böden mit natürlicherweise niedrigem Magnesiumgehalt führen zu Pflanzen mit niedrigem Magnesiumgehalt.

Symptome eines Magnesiummangels

Die Symptome eines Mangels an diesem wichtigen Mineral können vielfältig und manchmal schwer zu erkennen sein:

  • Nervosität und Angst: Ein Mangel an Magnesium kann zu einer Übererregbarkeit der Nerven führen, was Pferde nervös und leicht erschreckbar macht.
  • Muskelzittern und Krämpfe: Ähnlich wie beim Menschen kann Magnesiummangel zu Zuckungen, Krämpfen oder sogar zu Tics führen.
  • Intoleranz gegenüber Arbeit: Pferde mit Magnesiummangel können schnell müde werden und eine schlechte Leistung zeigen.
  • Verhaltensänderungen: Einige Pferde zeigen auch Verhaltensänderungen wie Aggressivität oder Apathie.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose eines Magnesiummangels erfolgt in der Regel anhand der klinischen Symptome und einer Blutuntersuchung. Bei der Behandlung steht die Korrektur des Ungleichgewichts im Vordergrund:

  • Ernährungsumstellung: Die Fütterung sollte angepasst werden, um ausreichende Magnesiummengen sicherzustellen, oft durch Ergänzungsfuttermittel Vitmin
  • Stressmanagement: Maßnahmen zur Reduktion von Stress können helfen, die Magnesiumausscheidung zu verringern und das Wohlbefinden des Pferdes zu verbessern.
  • Überprüfung der Boden- und Pflanzenwerte: Bei Verdacht auf ein ernährungsbedingtes Problem sollten die Magnesiumwerte im Futter und gegebenenfalls im Boden gemessen werden.
  • Magnesiumsupplementierung: Diese kann in Form von Injektionen durch einen Tierarzt oder über das Futter erfolgen. Hierbei ist es wichtig, auf die richtige Dosierung und das Verhältnis zu anderen Mineralien, insbesondere zu Calcium, zu achten.

Prävention eines Magnesiummangels

Neben der Behandlung eines akuten Mangels ist die Prävention entscheidend:

  • Ausgewogene Diät: Eine ausgewogene Ernährung, die alle nötigen Nährstoffe enthält und auf das individuelle Pferd abgestimmt ist, ist essentiell. Achte auf hochwertiges nährstoffreiches Heu.
  • Regelmäßige Bluttests: Periodische Überprüfungen der Blutmagnesiumwerte können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.
  • Anpassungen bei Arbeitsbelastung: Mit steigendem Trainingspensum sollten die Nährstoffanforderungen des Pferdes neu bewertet werden.

Schlussfolgerung

Magnesium spielt eine unsichtbare, aber essenzielle Rolle in der Gesundheit unserer Pferde. Ein Mangel kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, die sowohl das Wohlbefinden als auch die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Durch aufmerksame Pflege, angemessene Ernährung und Stressreduktion können viele Fälle von Magnesiummangel vermieden oder gemildert werden. Verantwortungsbewusste Pferdehalter sollten im Interesse der Gesundheit ihres Tieres auf die Anzeichen eines möglichen Magnesiummangels achten und gegebenenfalls mit einem Tierarzt zusammenarbeiten, um eine angemessene Therapie einzuleiten.

Quelle: Martina Hemm Juli 2020

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