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Hufrollensyndrom beim Pferd

Hufrollensyndrom beim Pferd: Verständnis und Management einer komplexen Erkrankung

Das Hufrollensyndrom, auch als Podotrochlose bezeichnet, stellt eines der häufigsten und zugleich am schwierigsten zu diagnostizierenden Lahmheitsprobleme bei Pferden dar. Es handelt sich um eine Erkrankung der Hufrolle, einer Struktur im hinteren Bereich des Hufs, die unter anderem das tiefe Beugesehnen, die Hufrollenschleimbeutel und die Hufbeinknochen umfasst. Die Diagnose und Behandlung des Hufrollensyndroms fordern Tierärzte sowie Pferdehalter heraus und erfordern ein tiefgehendes Verständnis sowie eine interdisziplinäre Herangehensweise.

Was ist das Hufrollensyndrom?

Das Hufrollensyndrom ist eine Degeneration der Hufrollenregion, die mit einer Vielzahl von Strukturveränderungen einhergehen kann. Dazu zählen Veränderungen des Hufknorpels, Entzündungen der Hufrollenbursa, Schädigungen der tiefe Beugesehne und Veränderungen am Hufbein. Diese können isoliert oder in Kombination auftreten und führen zu Schmerzen und Lahmheit.

Symptome des Hufrollensyndroms

  • Lahmheit oder Steifheit: Besonders nach Ruhephasen oder beim Laufen auf hartem Untergrund.
  • Änderungen im Gangbild: Pferde mit Hufrollensyndrom zeigen oft einen verkürzten Schritt mit der betroffenen Gliedmaße.
  • Verhalten: Da das Pferd Schmerzen hat, kann es zu Verhaltensänderungen kommen.
  • Wärmeentwicklung im Huf: Kann ein Anzeichen für Entzündungsprozesse sein.
  • Pulsieren der Hufarterien: Fühlbar als Zeichen für Entzündung oder erhöhte Durchblutung.

Diagnose des Hufrollensyndroms

Die Diagnose basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und bildgebenden Verfahren. Röntgenaufnahmen sind hilfreich, um Veränderungen am Hufbeinknochen zu erkennen. Ultraschall-Untersuchungen können Aufschluss über Weichteilschäden geben. Fortgeschrittene Bildgebung wie Kernspinresonanztomografie (MRT) kann für eine detailliertere Untersuchung erforderlich sein.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und den spezifischen Bedürfnissen jedes Pferdes. Mögliche Therapieansätze sind:

  • Medikamentöse Therapie: Entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel können zur akuten Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  • Orthopädisches Beschlagen: Ziel ist es, die Belastung der Hufrollenregion zu reduzieren und die Hufmechanik zu verbessern.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, die Durchblutung zu fördern und die Gliedmaßenfunktion zu verbessern.
  • Ruhe und angepasste Bewegung: Pausieren von hohen Belastungen, stattdessen vorsichtiges Bewegungstraining.
  • Kräuter: Können die Entzündung hemmen, die Durchblutung fördern und die Sehnen stärken.  

Management und Vorbeugung

Ein gutes Hufrollen-Management beinhaltet die folgenden Punkte:

  • Regelmäßige Hufpflege: Sachkundiges Beschlagen und Trimmen sind unerlässlich.
  • Anpassung der Arbeitsbelastung: Vermeiden von Tätigkeiten, die übermäßigen Stress auf die Hufrollenregion ausüben.
  • Weicher Boden: Training auf weichem Untergrund, um die Belastung der Strukturen zu minimieren.
  • Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht reduziert den Druck auf die Hufe und Beine.
  • Kräuter: Zur Unterstützung des Hufbein und der Sehen.

Das Hufrollensyndrom kann zwar eine herausfordernde Erkrankung sein, aber mit sorgfältiger Diagnose, gezielter Behandlung und konsequentem Management können viele betroffene Pferde Schmerzlinderung erfahren und eine gute Lebensqualität aufrechterhalten. Die Zusammenarbeit zwischen Tierärzten, Hufschmieden, Physiotherapeuten und dem Pferdehalter ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Ein offener Dialog, regelmäßige Check-Ups und eine proaktive Gesundheitsvorsorge sind fundamentale Aspekte, um das Risiko des Hufrollensyndroms zu minimieren und betroffenen Pferden die beste mögliche Unterstützung zu bieten.

Kräutertherapie und Prävention des Hufrollensyndroms beim Pferd

Die Verwendung von Kräutern zur Behandlung und Vorbeugung von Hufrollensyndrom kann eine unterstützende Maßnahme im Gesundheitsmanagement eines Pferdes sein. Während Kräuter nicht in der Lage sind, strukturelle Probleme zu korrigieren, können sie dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Kräuter zur Behandlung des Hufrollensyndroms

Bei der Behandlung von Hufrollensyndrom können unsere Arthrosekräuter Laufspaß und unsere Sehnenkräuter Gehfreude mit maximalem Synergieeffekt aus jahrzehntelanger Expertise hilfreich sein. Hier einige Inhaltsstoffe genauer erklärt:

  • Teufelskralle: Bekannt für ihre schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie wird häufig verwendet, um Schmerzen bei Arthritis und anderen entzündlichen Erkrankungen zu lindern.
  • Taigawurzel: Enthält Gingerole, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und die Durchblutung fördern können.
  • Weidenrinde: Hat Aspirin-ähnliche Wirkstoffe, die Schmerzen lindern und entzündungshemmend wirken.
  • Brennnessel: Reich an Mineralstoffen und kann die Elimination von Abfallstoffen aus dem Körper unterstützen, was indirekt Entzündungsprozesse beeinflussen kann.
  • Mädesüß: Enthält Salicylate und wirkt antiinflammatorisch und schmerzlindernd.
  • Hagebutte: Enthält Vitamine und Mineralien und unterstützt das Immunsystem, was sich positiv auf die Entgiftung auswirken kann.
  • Kieselerde: Silizium, der aktive Inhaltsstoff, ist ein starkes Antioxidans, das bei der Sehnenregeneration helfen kann.
  • Brunnenkresse: Kann die Durchblutung verbessern und wird oft zur Unterstützung der Gefäßgesundheit eingesetzt.
  • Bockshornkleesamen: hat starke antioxidative Eigenschaften und unterstützt die Reduktion von Entzündungen. Zudem hat er aktive Inhaltsstoffe die den Muskelstoffwechsel verbessern.

Hinweise für Tierbesitzer

  • Ganzheitliche Herangehensweise: Kräutertherapie sollte Teil eines ganzheitlichen Ansatzes sein, der auch Hufpflege, Ernährung und Bewegungsplan umfasst.
  • Bewegung: Regelmäßige, angemessene Bewegung ist entscheidend, um die Durchblutung zu fördern und die Gelenke geschmeidig zu halten.
  • Hufpflege: Eine korrekte Hufpflege und regelmäßiges Beschlagen bzw. Trimmen tragen zur Prävention von Hufproblemen bei.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist für die allgemeine Gesundheit und Stärkung der Strukturen des Hufes unerlässlich.

Kräuter können eine wertvolle Ergänzung zur Unterstützung der Gesundheit von Pferden mit Hufrollensyndrom sein. 

Quelle: Martina Hemm Januar 2022

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