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Pferde angrasen

Pferde an grasen – aber richtig

Das richtige Angrasen von Pferden ist ein wichtiger Prozess, insbesondere nach der Winterzeit oder einer längeren Periode, in der sie keinen Zugang zu frischem Gras hatten. Die Umstellung von einer Heufütterung auf frisches Gras muss schrittweise erfolgen, um Verdauungsprobleme wie Hufrehe oder Koliken zu vermeiden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Angrasen:

Achte auf die Qualität und das Wachstum des Grases. Junges, frisches Gras hat einen höheren Fructangehalt, der problematisch sein kann. Beginne mit kurzen Graszeiten von etwa 10-15 Minuten pro Tag. Dies gibt dem Verdauungssystem des Pferdes Zeit, sich an das Gras zu gewöhnen.
Erhöhe die Zeit auf der Weide täglich um weitere 5-10 Minuten, solange das Pferd keine negativen Reaktionen zeigt.
Beobachte dein Pferd auf Anzeichen von Unwohlsein, wie geblähter Bauch, Unruhe oder Anzeichen von Schmerzen. Gib deinem Pferd vor dem Weidegang eine kleine Heu- oder Raufuttermenge, um die Aufnahme von Gras zu verlangsamen und Blähungen zu verhindern.

Wichtige Punkte:

  • Diät- und Gesundheitsvoraussetzungen berücksichtigen: Pferde, die zu Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe oder Cushing-Syndrom neigen, benötigen besondere Aufmerksamkeit und möglicherweise strengere Richtlinien für das Angrasen.
  • Weidezeit begrenzen: Nicht alle Pferde können unbegrenzt grasen. Einige benötigen eine langfristige Begrenzung ihrer Weidezeit.
  • Weidezugang und -management: Stelle sicher, dass der Weidezugang für das Pferd sicher ist und keine Gefahrenquellen wie Löcher oder giftige Pflanzen vorhanden sind. Um Überweidung zu vermeiden, kann ein Weidesystem mit Paddockwechsel hilfreich sein.
  • Überwachung des Körpergewichts: Überwache das Körpergewicht des Pferdes regelmäßig, um eine Überfütterung und daraus resultierende Gewichtszunahme zu vermeiden.
  • Dein Pferd sollte immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben, um die Hydratation zu gewährleisten und die Verdauung zu unterstützen.
  • Dauerhafte Weidezeit erreichen: Die tägliche Weidezeit kann in der Regel über 7 bis 14 Tage hinweg gesteigert werden, bis das Pferd mehrere Stunden am Tag auf der Weide verbringen kann ohne Anzeichen von Verdauungsbeschwerden.
  • Zeitpunkt der Weidezeit: Weide das Pferd wenn möglich zu Zeiten an, zu denen der Zuckergehalt des Grases niedriger ist, in der Regel frühmorgens oder spätabends.
  • Wettereinflüsse berücksichtigen: Wäge Wetterbedingungen ab, da Wetterumschwünge und Temperatureinflüsse den Zuckergehalt im Gras beeinflussen können.
  • Auslauf auf befestigten Flächen: Biete dem Pferd auch Auslauf auf befestigten Flächen oder Paddocks an, um eine ständige Verfügbarkeit von Gras einzuschränken.

Langfristiges Grasmanagement:

  • Weidepflege: Regelmäßiges Abäppeln und Durchführen von Weidepflegemaßnahmen wie Mähen und Düngen tragen zu einem gesunden Graswachstum bei.
  • Rotationsbeweidung: Praktiziere Rotationsbeweidung, um den Grasbestand zu schonen und Parasitenbefall zu vermindern.
  • Weidezusatz: Je nach Bedarf können Weidezusätze wie Mineralsalze hilfreich sein, um die Ernährung des Pferdes zu ergänzen.
  • Beobachtung: Halte eine konstante Überwachung bei, um frühzeitig auf Anzeichen einer Hufrehe oder anderer Verdauungsbeschwerden reagieren zu können.
  • Wiedereinführung nach Pausen: Wenn das Pferd aus irgendeinem Grund eine Pause von der Weide nehmen musste, sollte die oben genannte Angrasprozedur wiederholt werden.

Das Wohl der Pferde liegt vor allem darin, auf ihre individuellen Bedürfnisse zu achten und die Weidezeit und Fütterung entsprechend anzupassen.

Weidezugang bei besonderen Bedingungen:

  • Futterreduzierte Weidezugänge: Pferde, die zu Fettleibigkeit neigen, müssen möglicherweise auf „futterreduzierten“ Weiden gehalten werden, wobei das Gras kürzer und weniger üppig ist.
  • Nutzung von Fressbremsen: Für Pferde, die zu rascher Futteraufnahme neigen, können spezielle Fressbremsen (Grazing Muzzles) sinnvoll sein, die ihre Grasaufnahme begrenzen ohne den Weidegang vollständig zu verhindern.

Prävention und Risikomanagement:

  • Präventivmaßnahmen bei Hufrehegefährdung: Pferde, die zu Hufrehe neigen, sollten ein individuell angepasstes Angras-Programm erhalten, welches in enger Zusammenarbeit mit einem Tierarzt oder Hufpfleger entwickelt wird.
  • Ausgewogene Ernährung: Achte darauf, dass dein Pferd eine ausgewogene Ernährung erhält, die alle notwendigen Nährstoffe enthält.

Wie kann ich mein Pferd beim Anweiden unterstützen

Eine gesunde Darmflora braucht mindestens 14 Tage um sich auf einen Futterwechsel umzustellen. Man sagt wenn das Pferd an eine Stunde Weidegras fressen gewohnt ist dann kann es ganztägig grasen.

Du kannst dein Pferd unterstützen indem du den Darm und die Leberfunktion stärkst. Eine starke Leber und ein gesunder Darm können bei der belastenden Futterumstellung von Heu auf Gras die Verdauungsvorgänge optimal unterstützen. Wir empfehlen eine Anweidekur von 6-8 Wochen mit unseren Leberkräuter, falls dein Pferd mit Darmproblemen zu kämpfen, füttere unsere Darmkräuter für Pferde Sonnenaufgang für eine bessere Futterverwertung.

Quelle: Martina Hemm April 2021

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