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Pferde angrasen

Pferde an grasen – aber richtig

Wie du dein Pferd richtig an grasen kannst und auf den Weidegang vorbereitest – Wie kann ich meinem Pferd dabei helfen

Pferde an grasen – aber wie mache ich das richtig

Jeder Pferdebesitzer freut sich auf den Frühling und kann es kaum erwarten sein Pferd auf die Weide zu lassen. Aber bevor dein Pferd auf die Weide kann muss es vernünftig angegrast werden, um Koliken und Hufrehe zu vermeiden.

Mittlerweile ist bekannt das der Hauptverantwortliche für die Entstehung der Hufrehe nicht das Eiweiß sondern das Fruktan ist. Also das zu schnelle anweiden der Überschuss an Fruktanen kann das Pferd nicht verstoffwechseln.

Immer wieder werde ich gefragt wie genau man am besten die Pferde anweidet. Ich muss sagen das es wirklich von Pferd zu Pferd unterschiedlich ist. Jedes Pferd verwertet die Eiweiße und Kohlenhydrate unterschiedlich.

Hast du ein gesundes Pferd das regelmäßig oder ganzjährig Zugang zu Weidegras hat dann ist auch der Frühling wenn das Gras anfängt zu wachsen und sehr gehaltvoll ist, kein Problem.

Wenn dein Pferd vorbelastet oder übergewichtig ist solltest du auf ein unkontrolliertes grasen verzichten, um Stoffwechselentgleisungen und somit eine Hufrehe zu vermeiden.

Pferde die in Stallungen leben, in denen der Weidegang im Winter still steht also die nur meistens von Mai bis Oktober grasen können müssen langsam an das Gras gewöhnt werden. Über den Winter war die Hauptnahrung der Pferde Heu und Stroh. Der Pferdedarm musste die strukturreichen Bestandteile in verwertbare Bestandteile zerlegen und zahlreiche Bakterien haben sich im Darm angesammelt.

Wenn nun im Frühjahr das anweiden beginnt muss sich der Pferdedarm mit dem komplizierten Bakterienleben auf das Weidegras umstellen. Das Gras ist zu diesem Zeitpunkt noch Nährstoffarm aber reich an Eiweiss und Fruktan. Wenn du nun dein Pferd zu viel grasen lässt überforderst du die vorhandenen Rohfaser verdauenden Bakterien und es kann eine Kolik oder eine Hufrehe entstehen.

Pferde angrasen – wie mache ich es richtig

Gerade im Frühjahr bilden sich im jungen Weidegras Polysaccharide das sind Zuckerverbindungen die dem Gras als Energiezwichenspeicher dienen. Der Hauptgrund für den Energiezwischenspeicher ist das eingeschränkte Pflanzenwachstum bei niedrigen Temperaturen. Also im Frühjahr wenn der Tag warm und die Nacht noch kalt.

Der wetterabhängige hohe Fruktan- und Eiweißgehalt im Weidegras kann im Pferdedarm zu einer sehr hohen Besiedelung der Darmbakterien führen und es kommt zum Absinken des Ph Wertes. Ein saures Darmmilieu vernichtet die physiologischen Darmbakterien und die schädlichen Bakterien vermehren sich unkontrolliert. Durch diesen Vorgang werden vermehrt Toxine freigesetzt, die durch die Darmwand ins Blut gelangen. Die Entgiftungsorgane Leber und Niere müssen nun auf Hochtouren arbeiten, um eine Entzündung der Huflederhaut und eine Kolik zu vermeiden. Ihr merkt wie wichtig ein langsames angrasen für euer Pferd ist.

Anweiden der Pferde – wie gehe ich vor

Eine gesunde Darmflora braucht mindestens 14 Tage um sich auf einen Futterwechsel umzustellen. Man sagt wenn das Pferd an eine Stunde Weidegras fressen gewohnt ist dann kann es ganztägig grasen.

  1. Vor dem Grasen immer genug Heu füttern und auf Kraftfutter verzichten
  2. Fange mit 5 Minuten an und verlängere täglich 5 Minuten
  3. Nach dem Grasen Heu und Stroh füttern und danach erst Kraftfutter
  4. Achte auf eine ausreichende Graslänge  – je länger das Gras, desto mehr Rohfaser enthält es und weniger Eiweiß und Zucker!
  5. Nimm das Angrasen erst an Nachmittag vor
  6. Während des Anweiden ist eine Entwurmung nicht ratsam da es den Stoffwechsel sehr belastet
  7. Kranke oder Rehe gefährdete Pferde musst du noch langsamer anweiden

Wie kann ich mein Pferd beim Anweiden unterstützen

Du kannst deinem Pferd helfen indem du den Darm und die Entgiftungsorgane wie die Leber stärkst. Eine starke Leber und ein gesunder Darm kann bei der belastenden Futterumstellung von Heu auf Gras äußerst hilfreich sein. Mache am besten eine Kur von 6-8 Wochen mit unseren Leberkräuter und falls dein Pferd auch mit Darmproblemen zu kämpfen hat dann unsere Darmkräuter für Pferde Sonnenaufgang

Quelle: Martina Hemm April 2021

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